Verbesserungsvorschlag

Ich hatte dann auch meinem Arbeitgeber am 28.02.2011 vorgeschlagen, in der Klinik einen Verzicht auf das Händeschütteln anzuordnen. Man könnte dies durch ein Plakat auch kenntlich machen:

Weitere Poster und Buttons können Sie hier runter laden.

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Hier mein Vorschlag:

Beschreibung Ist (so ist der Stand momentan):
Durch das Händeschütteln können eine große Anzahl von Viren und Bakterien übertragen werden. Durch die Berührung von Mund, Nase oder Augen mit der Hand gelangten die Krankheitskeime dann weiter in den Organismus. Nicht nur Erkältungs- und Grippeviren werden so übertragen, auch die Erreger von Magen- und Darminfektionen wie Salmonellen.
Bei Epidemien ist der Schaden natürlich noch größer.
Das Händeschütteln bzw. das Hände-geben gilt immer noch als eine Form der Höflichkeit. Durch diese Höflichkeitsfloskel erhöht man jedoch das Infektionsrisiko nicht unerheblich.

Beschreibung Soll (die Verbesserung):
Verzicht auf das Händeschütteln.
Ein Rundschreiben wäre von Vorteil, dass auf das Händeschütteln verzichtet werden soll. Evtl. sollten auch dementsprechende Hinweisschilder aufgehängt werden. So dass allen bewusst ist, dass es sich nicht um Unhöflichkeit handelt, sondern um eine Schutzmaßnahme.
Die Stadt Würzburg hat ähnliches 2009 wegen der Grippe in ihrem Bürgerbüro gemacht.
Sinngemäß: Wir verzichten auf das Händeschütteln und schenken Ihnen ein Lächeln.

Leider wurde dieser Vorschlag knapp 2 Monate später abgelehnt.

Hier die Begründung:

„vielen Dank für die Einreichung Ihres Vorschlags. In Rundschreiben des XXXXXXXX anlässlich der Grippeinfektion wird auf die Einhaltung der üblichen Hygienemaßnahmen hingewiesen, wozu auch die regelmäßige Desinfektion der Hände gehört.
Ein generelles „Verbot“ des Händeschüttelns lässt sich aus Sicht der XXXXXXXX als allgemeine Vorgabe nur schwer kommunizieren. Die vorgeschlagenen Hinweisschilder könnten jedoch u. U. im Zuge der jährlichen Plakataktion zur Grippeimpfung im Herbst 2011 erstellt werden.“
„für den Herbst 2011 ist eine umfangreiche Fortbildungs- und Informationskampagne geplant -u.a. wollen wir eine ganze Woche im Klinikum mit verschiedenen Aktionen das Thema Prävention angehen. Hierzu gehört natürlich lokale Fortbildungen auf verschiedenen Stationen aber auch generelle Veranstaltungen und Infostände zu den verschiedenen Aspekten.“
Ein generelles Ge- oder Verbot des Händeschüttelns wird von beiden Seiten so nicht unterstützt. Im Rahmen des Ideenwettbewerbs kann der Vorschlag daher leider nicht angenommen werden.
Nachdem die Augustaklinik in Bochum im Mai 2014 das Händeschütteln verboten hatte, habe ich einen neuen Verbesserungsvorschlag gemacht.

 Hierzu ein interessanter Bericht auf dem JuraHealth Congress 2013 in Köln:

Prof. Dr. med. Axel Kramer, Direktor des Instituts für Hygiene und Umweltmedizin der Universitätsmedizin Greifswald und Altpräsident der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DKGH), riet zu einer besonderen Konzentration auf die Händehygiene. Schließlich sei unter einem Fingernagel eine Besiedlung mit Keimen zu finden, die in ihrer Zahl der Bundesbevölkerung gleichkomme. “Neben regelmäßiger Händedesinfektion und dem Verzicht auf begrüßendes Händeschütteln muss ein Krankenhaus auch eine strukturierte Infektionserfassung vornehmen. Dies ist eine wichtige Voraussetzung für ein Problembewusstsein innerhalb der ärztlichen und pflegerischen Mitarbeiterschaft.”

http://www.jurahealth.de/index.php?article_id=96

In der Augustaklinik in Bochum ist das Händeschütteln per Dienstanweisung verboten worden. Neben den hygienischen  Gründen spricht dafür auch die Zeitersparnis: Vor und  nach jedem Händeschütteln sollen laut Hygieneverordnung die Hände je 30 Sekunden (=60 Sekunden/PatientInnen) desinfiziert werden. Das macht bei einer Visite mit 20 PatientInnen schon einige Minuten. Wenn das auf das Jahr hochgerechnet wird, da kommt schon einiges zusammen.

In einige Kliniken wird  auf das Händeschütteln verzichtet:
Im Klinikum Lüdenscheid  wird in einem PDF auf das Händeschütteln verzichtet:
http://www.maerkische-kliniken.de/Presse/Presse_2012/hoeflich.pdf

Auch Susi Pfeiffer-Auler vom Verein Mukoviszidose e.V. sieht das so.
http://www.muko-saar.de/wordpress/ratgeber/no-handshake

Nun auch die Klinik Mutterhaus der Borromäerinnen in Trier.

Interessanter Weise stand in einem Artikel  von N-TV vom 16.01.2011:

Kein Handschlag und kein Küsschen

Das sieht Alexander Mellmann, Arzt am Institut für Hygiene der Uniklinik Münster, ähnlich: „Die Erkältungsviren sind schnell übertragen, wenn ich jemandem die Hand gebe und mir danach zum Beispiel ins Gesicht fasse.“ An Türklinken können die lästigen Keime sogar Tage überleben. Mellmanns Rat an Schniefnasen: „Einmal-Taschentücher verwenden und zur Begrüßung keine Küsschen verteilen“. Ein verweigerter Handschlag als Ausdruck von Höflichkeit sei aber noch nicht in vielen Köpfen verankert, sagt Inge Wolff. „Damit er nicht missverstanden wird, ist es gut, ihn mit einem erklärenden Satz zu begleiten.“

Quelle: n-tv

In der WN-Beilage „Forschen und Heilen, Ausgabe 14“ erschien dieser Artikel:

Das ist zwar sinnvoll, grenzt meiner Meinung nach aber an Diskreminierung.

Es heisst ja auch nicht: „Sollten sie HIV-Positiv sein, dann praktizieren sie bitte safer Sex.“

Manchmal kann man ja auch schon infektiös sein, obwohl die Krankheit noch nicht bemerkt wurde.
Ausserdem möchten einige die Erkältung nicht  zugeben oder wahr haben.

Denn was sagte Sheldon Cooper (The Big Bang Theory) noch so treffend:

„Wenn die Grippe nur ansteckend wäre, wenn Symptome sichtbar sind,  dann wäre sie vor Tausenden von Jahren ausgestorben. Irgendwo zwischen dem Benutzen von Werkzeug und Höhlenmalerei, hätte der „Homo habilis“ herausgefunden, dass man den Kerl mit der laufenden Nase tötet.

If influenza was only contagious after symptoms appear, it would have died outthousands of years ago. Somewhere between tool using and cave painting, homo habilis would have figured out how to kill the guy with the runny nose.

Besser ist es auf das Hängeschütteln generell zu verzichten.

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